From Krass
Date: 05 Jul 1994 21:16:00 +0200
From: jan@XXX (Jan Martin)
Subject: lOVE wEEKEND bERLIN
Hi Ravers!
Back from the 'Love Weekend' in Berlin, I wrote down what all happened to
me. Sorry to all the international readers that is is written in german
because I made it up for the RaveNet where german is the usual language.
I hope it is not too long for You, but there happened so much...
Jetzt die Review vom Love Weekend in Berlin. Ich hatte das Wochenende etwas
verlängert und bin schon früher los, um mir Berlin mal wieder anzuschauen.
Donnerstag: Ouh! 5:00h aufstehen, der Flug soll um 7:30h gehen und man
soll ja eine gute halbe Stunde vorher da sein. 6:00h los mit Bus und S-
Bahn, kurz vor 7 einchecken. Schnell noch was vom Frühstücksbuffet
(kostenlos) geschnappt und schon wenig später gehts los. Kurzer Flug
(60min).
Gegen 9:00h hatte ich dann auch mein Gepäck wieder und zog los in die
Stadt. Zimmer suchen (Jugendhotel Central), und wieder los in die Stadt.
Der Rest des Tages bestand dann aus Stadtbummel, S-und U-Bahnfahren,
Shopping und Pizzaessen. Kaum Raver gesehen außer in den passenden
Läden...
Freitag: 8:00h aufgewacht. Scheiße, wieso hab ausgerechnet ich das Zimmer
neben den Frühstückssälen bekommen? Dabei wollte ich doch ausschlafen...
Gegen 10:00h nochmal in die Stadt zum Bummeln. So langsam fallen einem
immer mehr Raver auf der Straße auf. Am Nachmittag nochmal ins Hotel, was
Essen und Umziehen.
Auf 20:00h zum Bahnhof Zoo, die drei aus Tübingen sollen ja um 20.10h
ankommen. Der Zug hat natürlich noch ne Viertelstunde Verspätung. Auf dem
Bahnsteig auch schon etliche Raver mehr als mittags. Schließlich findet
man sich doch. Obwohl keiner wußte, wie der andere genau aussieht. Also
los, noch zu Martins Tante zum Gepäck ablegen und ab in die Halle am
Weißensee zur Love Nation Rave. Inzwischen ist es schon gegen 22:00h.
Ewige Fahrerei.
Als wir schließlich da sind kommen wir -oh Wunder- ohne große Warterei
rein. Drinnen scheint es auf der Tanzfläche noch gar nicht so voll zu
sein, aber das gibt sich, als Pravda Trax als erster LiveAct des Abends
auf die Bühne kommt. Nicht schlecht, was der junge Herr da aus seinem
kleinen Amiga zaubert. Respekt. Dem Gehäuse nach war das sowas wie'n A500,
jedenfalls keiner dieser Power-Amigas.
Danach Daz Saund. Geil. Hat aufgelegt und gemixt wie ein Henker. Da ists
einem schon beim von oben zuschauen ganz anders geworden. Der Mann kann's
einfach. Danach unser alseits geliebter, vielfach verspotteter Hard-Gabber
Act Mashura =:). Hmm, rein DJ-technisch muß sie sich gegenüber dem gerade
genannten weit hinten anstellen. Aber sie schafft eines: Die Halle zum
rasen zu bringen. Das habe ich so noch nie vorher gesehen. Und die Leute,
die da abgetobt sind, waren nicht nur Lamer, die zum ersten Mal auf ner
Rave waren und die nur wegen besagter M. hingegangen sind. Natürlich hat
sie auch ihr Regenbogenlied gespielt.
BWP Experience war als nächstes angesagt. Auch gut. Nur mit einem
wesentlich größeren technischen Aufwand. Ich glaube auf seinem Pult
standen mehr als 10 Geräte rum. Inzwischen war auch die Lasershow in
vollem Gange. Macht sich in der langgezogenen Halle echt gut.
Von Hoschi habe ich nicht so viel mitgekriegt, war draußen um ein bißchen
abzukühlen.
Hardsequenzer war auch geil, aber plötzlich -BONK- wars dunkel und still
in der Halle und man konnte nur noch die Beleuchtung der Notausgänge
sehen. Scheiße, Stromausfall durch Kabelbrand. Im hinteren Teil der Halle
roch es auch irendwie angekokelt. Zur Sicherheit wurde die Halle dann
geräumt und der Rest fiel halt flach. Da es aber inzwischen aber auch
schon 5:00h morgens war, leerte sich die Halle und die Open Air Zone
ziemlich schnell.
Wir gingen dann so gegen 5:30h. Heute war ich um 7:00h dann ausnahmsweise
der Erste beim Frühstücken. Danach erst mal duschen und ab ins Bett,
wenigstens ein paar Stunden bis zur Parade schlafen...
Naja, schade, daß es so ein Ende nehmen mußte, aber ich halte es nicht für
gerechtfertigt, hier -wie manche Prols aus der Menge- nach "Geld zurück"
zu schreien. Was will man denn in einer solch alten Halle gegen
Kabelbrände tun. Die Love Nation Rave war nämlich sonst absolut gut
organisiert, von Einlaß über Essen und Trinken bis hin zur Ausstattung der
Halle.
Samstag: Um 7:00 im Hotel eingetrudelt. Als ich mir die Zimmerschlüssel
holen will, meint der Portier mit heftigem Akzent "Immer diese Tekno
Leute" =:). Frühstücken und Duschen, dann noch bis zum Mittag ins Bett.
Gegen 13:30 in Richtung Wittenbergplatz losgezogen, der dann auch schon
voller Raver war. Und es sollte noch voller werden.
Gegen 15:00 kamen dann auch Marc, Martin & Till und wir versuchten noch im
KaDeWe was Trinkbares zu organisieren. Schließlich bekamen wir in einer
Bäckerei noch was. Um 15:30 ging dann auf dem Platz gar nix mehr. Kein
Schritt vor oder zurück. Die ersten Leute kletterten schon auf die
umliegenden Kioske und Laternenmasten.
Dann, ziemlich genau um 16:00, konnte man ein paar Straße weiter das erste
"unk unk unk" hören und die Menge tobte, riß die Arme in die Höhe, schrie
und Trillerpfeifte. E i n f a c h G e i l !. So ging das einige Minuten.
Immer ein paar Takte "unk unk unk", Toben und wieder Ruhe. Wenig später
tauchten dann die ersten Wagen auf. Das Gedrängel wurde natürlich noch mal
größer, als auf der Straße Platz für die LKWs gemacht werden mußte.
Als einer der ersten natürlich der Camel Move Tieflader, gefolgt von
Tanith (Im Militarylook auf einer Panzerattrappe als Anhänger).
Wir schlossen uns dann einem der nächsten Wagen an und ließen uns langsam
nach hinten fallen. Dem MTV-Wagen folgten wir eine ganze Weile, konnten
sogar mal mit aufsteigen. Am Europacenter war dann eine Baustelle mit
Bauzaun und zwei Baustellenwägen. Deren Dächer sahen inzwischen auch nicht
mehr ganz unversehrt aus, da auf jedem mindestens 5 Leute rumhüpften...
Die Stimmung war jedenfalls absolut super, zwischen mehr als 30.000
andernen schwitzenden Ravern. Abkühlung gab es nur durch die gigantische
Wassserschlacht mit Super-Soakern.
Zwischendurch blieben wir auch mal am Rand stehen, um die vorbeiziehenden
Wagen anzuschauen. Auf allem, wo man hochklettern konnte, tanzten die
Leute, auf Gerüsten, Schaukästen, Autos uvm...
Irgendwann habe ich dann auf der Suche nach Getränken die drei anderen
verloren. So zog ich alleine noch bis gegen 20:00h den Ku'damm entlang und
machte mich dann auf den Weg ins Hotel. Wie schön kann doch eine kalte
Flasche Sprudel und eine Dusche nach solch einer Party sein. Um 21:00
wieder los. Die drei waren, als ich mich dort meldete, schon bei Martins
Tante gelandet und waren, bis ich wieder dorthin gefunden hatte, auch
schon fertig.
Also los in die U-Bahn und zum E-Werk. Dort ewige Warterei (1:30h) und
Drängelei, bis wir drinnen waren. Dafür, daß die ganzen wartenden Raver
auch noch von einem aggressiven Türsteher angemacht wurden, verlief die
Wartei echt friedlich. Respect to all the ravers there. Bloß die Stimmung
war hin. Irgendwann bekam auch noch einer weiter vorne einer einen Anfall
und wurde gerade noch von ein paar Leuten über die Absperrung gehoben,
bevor was passierte.
Schließlich drinnen -mir taten die Füße jetzt schon weh-, schauten wir uns
erst mal um. Im eigentlichen Club liefen irgendwelche harten Industry-
Beats (bitte nicht schlagen, wenn ich das jetzt falsch 'eingeordnet'
habe), jedenfalls gefiel's mir nicht so arg, es war auch zu laut. Die
Optics waren allerdings gut gemacht, eine große Fernseherwand (16 Stück)
unter dem DJ-Pult und etliche einzelne TVs an der oben umlaufenden
Galerie. Nicht schlecht, die Animationen.
Hinter einem modrigen Durchgang gab es dann noch eine Bar, wo es wenigstes
etwas ruhiger war. Im Durchgang zur neu eröffneten Halle gab es noch einen
genialen Licht-'Wassserfall' zu sehen. Auch außen war das Gebäude voller
Muster aus Projektoren. In der eröffneten Halle war es tierisch heiß und
feucht und die Mucke war auch nicht viel besser. Hier liefen ziemlich
housige Sachen. Dafür gabs auch hier wieder was für die Augen.
Ich fand den Abend nicht gerade berauschend, ohne die genialen Optics
hätte ich mich wahrscheinlich maßlos geärgert. Das E-Werk wird jedenfalls
von mir hören, wie mies ich die Organisation fand. Nicht zu Unrecht fielen
beim Warten am Vergleiche zum 'Space Woodstock', es wurde auch mit 'Hate
Parade' gespottet. Wenn ich nicht schon eine Karte gehabt hätte, wäre ich
_sofort_ wieder gegangen.
Irgendwann gegen 4:30h bin ich dann abgezogen und habe die drei alleine
gelassen. Im Hotel noch eine Weile ins Bett geschmissen, natürlich
verpennt: Um 9:30 aufgewacht obwohl ich seit 9:00 aus dem Zimmer hätte
sein müssen =:(.
Den Tag habe ich bis zum Abflug dann mit SBahn fahren (Potsdam und zurück)
und abhängen verbracht. Auf dem KuDamm waren immer noch ein paar Raver
unterwegs, besonders aufgefallen sind die Berliner mit Besen im klassichen
orangen Anzug mit Reflektionsstreifen. Nur hatten sie keine PA mit auf
ihren Wagen dabei. Dafür jeden Menge Müll: Papier, Dosen und Flaschen. Die
echten Sauberraver eben.
Nachmittags dann nach Tegel, um 18:30 heimgeflogen. Mit mir waren bestimmt
noch 10 andere RaverInnen im Flugzeug. AirRave oder RavePlane? Um 21:00
war ich endlich daheim. Total fertig aber glücklich. Ein geiles Wochenende
=:), auch wenns einen Haufen Geld gekostet hat =:(.
Das wars jetzt aber wirklich.
jAN =:)
jOIN tHE rAVEnET!
cALL tHE rAVER'S hOME bBS jAN mARTIN
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